Thema: Stoffwechsel
Alle Fragen und Antworten im Überblick

Darf ich mich in der Schwangerschaft nach Low Carb High Fat ernähren?

Es gibt dazu bisher keine nachweisbaren Studien. Dr. Andreas Eenfeldt empfiehlt die liberale LCHF-Form bei Schwangerschaft.
Nachgewiesen ist jedoch, dass Babys bis zur Einführung der meist kohlenhydratreichen Beikost (Banane, Kartoffel etc.) in Ketose sind.

Für welche Erkrankungen eignet sich eine dauerhafte strikte ketogene Ernährungstherapie?

Studien und gesicherte Erkenntnisse liegen für Epilepsie, den Glucosetransport (GLUT 1)-Defekt und Pyruvatdehydrosemangel vor. Auch ein Komplex-1-Defekt kann sehr gut mit ketogener Ernährung behandelt werden.

Weitere Berichte und Untersuchungen liegen für Migräne, Alzheimer, Krebs und Parkinson vor.

Hat der erhöhte Fettkonsum einer Low Carb High Fat-Ernährung Auswirkungen auf meinen Cholesterinspiegel?

Zu Beginn kann es zu einer Erhöhung des Gesamtcholesterins kommen. Durch die kohlenhydratarme, fettlastige Ernährung erhöht sich nämlich das HDL, das gute Cholesterin. Diese Erhöhung zeigt sich dann auch im Gesamtcholesterin und ist unbedenklich. Der Wert des Gesamtcholesterins allein (ohne HDL, LDL und Triglyceride) hat keine Aussagekraft, wichtig ist das Verhältnis von HDL zu LDL. Einen Überblick über Cholesterin und fettreiche Ernährung finden Sie hier.

Ich bin insulinpflichtiger Diabetiker. Was muss ich bei einer kohlenhydratarmen Ernährung beachten?

Die LCHF-Ernährung ist hervorragend dafür geeignet, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Wer bereits Medikamente oder Insulin für den Diabetes nimmt, sollte sich bei der Ernährungsumstellung ärztlich begleiten lassen. Es ist gut möglich, dass die Medikamente reduziert werden können.

Verändern Sie niemals ohne ärztliche Anweisung Ihre Dosen! Weitere Informationen über Diabetes finden Sie hier.

Ist eine LCHF-Ernährung gleich ketogen?

Nein, eine Low Carb High Fat Ernährungsweise ist nicht zwingend ketogen. Ketogen bedeutet, dass man sich durchgängig in Ketose befindet, was bei vielen Menschen erreicht wird, wenn sie ca. 75% der Nahrungskalorien über Fett aufnehmen und nur etwa 5% über Kohlenhydrate. Manche Menschen können aber auch mehr Kohlenhydrate essen und befinden sich trotzdem dauerhaft in Ketose. Diese strenge Form der kohlenhydratreduzierten Ernährung praktizieren vor allem Menschen, die sehr stark auf Kohlenhydrate reagieren oder bestimmte Erkrankungen wie Epilepsie, KrebsMigräne oder Stoffwechselstörungen haben.

Ist kohlenhydratarme Ernährung für jedermann geeignet?

Kohlenhydratarme Ernährung ist grundsätzlich für jeden geeignet, jedoch nur bedingt ketogene Ernährung. Wer sich nicht ketogen ernähren sollte, können Sie hier nachlesen.

Doch auch für Menschen, die hiervon nicht betroffen sind, gilt: Der Bedarf einzelner Nährstoffe kann bei den Anwendern unterschiedlich sein. Eine Schwangere benötigt z.B. möglicherweise eher einen moderaten Anteil an Kohlenhydraten, ein Sportler hat eventuell einen höheren Proteinbedarf. Bei chronischen Erkrankungen muss die erträgliche Menge an Kohlenhydraten individuell ermittelt werden.

Kann ich auch ohne Gallenblase eine Low Carb High Fat oder ketogene Ernährung durchführen?

Fehlt die Gallenblase, sollte man beim LCHF das Fett besser in kleinen Schritten erhöhen. Anwender berichten, dass sich der Körper auf diese Weise langsam an den höheren Fettkonsum anpasst. Zudem sind mittelkettige Fettsäuren aus Kokosöl oder MCT-Öl hilfreich, da mit ihrer Hilfe sehr schnell Ketonkörper produziert werden und deshalb weniger Fett gegessen werden muss.

Können auch Fette in Glucose umgewandelt werden?

Fette, die wir über die Nahrung zu uns nehmen, werden im Körper als Triglyceride gespeichert. "Tri" bedeutet drei. Triglyceride bestehen aus drei verschiedenen Fettsäuren, die an Glycerin gebunden sind. Glycerin ist ein Zuckeralkohol. Wenn die Triglyceride im Körper abgebaut werden, wird das zuvor gebundene Glycerin nun frei und kann in der Leber zu Glucose abgebaut werden. Dies geschieht jedoch in so geringen Mengen, dass es zur Berechnung der Kohlenhydratmenge bei einer LCHF-Ernährung keine Rolle spielt.

Muss man nicht fettreduziert essen, um abzunehmen?

In den letzten Jahrzehnten ist der Irrglaube entstanden, dass fett- und kalorienarme Ernährung nötig ist, um abzunehmen.

Im Gegenteil jedoch sind immer mehr Menschen übergewichtig oder sogar fettleibig, obwohl sie sich bewusst fettarm ernähren. Ein Viertel aller Kinder in den USA sind derzeit übergewichtig. Man kann auch mit kalorienarmer, fettarmer Ernährung abnehmen, jedoch ist diese Art der Diät für die meisten Menschen nicht durchzuhalten, da sie an ständigem Hunger und unter dem dauernden Verzicht leiden.

Stoffwechsel, persönliche Veranlagung und Nährstoffdichte eines Nahrungsmittels entscheiden darüber, ob und wie schnell ein Mensch abnimmt, die reine Kalorienzufuhr ist hierfür nicht ausschlaggebend.

Zudem nehmen einige Menschen durch fettarme Ernährung mehr Kalorien zu sich als Menschen, die sich fettreich ernähren, da sie nicht ausreichend gesättigt sind, viele Zwischenmahlzeiten, Snacks und Süßigkeiten brauchen. Was sie also auf der „Fettseite“ einsparen, nehmen sie über die Menge wieder zu sich. 

Mehr Informationen über Abnehmen mit LCHF erhalten Sie hier.

Seit ich eine Low Carb High Fat-Ernährung durchführe habe ich nachts Wadenkrämpfe, warum?

Häufig kommt es bei der Ernährungsumstellung in der ersten Zeit zu einer vermehrten Wasserausscheidung. Dabei werden auch Mineralstoffe ausgeschieden. Meist pendelt sich dies mit der Zeit ein und kann mit der Einnahme von Magnesium oder dem Einreiben mit Magnesiumöl überbrückt werden.
Sinnvoll kann es sein, gerade die erste Zeit morgens nach dem Aufstehen etwas Salz in einem Glas Wasser aufzulösen und zu trinken, um den Mineralstoffverlust auszugleichen.

Seit ich mich nach Low Carb High Fat ernähre habe ich Verstopfung, warum?

Bei der Ernährungsumstellung kommt es manchmal zu Verstopfung oder auch Durchfall. Wichtig ist es, reichlich Wasser zu trinken. Fehlt dem Körper nämlich Wasser, holt er sich zusätzliche Flüssigkeit aus dem Dickdarm, was einen festeren Stuhl zur Folge hat. Ebenso wichtig ist es, ausreichend ballaststoffreiches Gemüse zu essen.

Sind Ketostix geeignet um herauszufinden, ob ich mich in Ketose befinde?

Ja und nein. Ketostix wurden ursprünglich entwickelt, um eine Ketoazidose zu testen und zu kontrollieren, keine ernährungsbedingte Ketose. Der Gehalt an Ketonkörpern schwankt im Verlauf des Tages auch hormonbedingt stark und hängt davon ab, wann gemessen wird. Haben Sie beispielsweise gerade MCT-Öl zu sich genommen, werden Sie in jedem Fall positiv auf Ketonkörper getestet, auch wenn Sie kurz vorher eine kohlenhydratreiche Mahlzeit gegessen hatten. Wenn Sie viel trinken ist die Menge im Urin stark verdünnt und auch körperliche Aktivität entscheidet darüber, wie viele Ketone über den Urin ausgeschieden werden.

Ketostix können bei ketogener Ernährung hilfreich sein um herauszufinden, ob Sie sich gerade überhaupt in Ketose befinden und ob es sich um eine starke oder eher schwache Ketose handelt, Sie können jedoch keine exakten Aussagen dieser Streifen erwarten. 

Empfehlenswerter ist ein Bluttest über ein Bluttestgerät, da dieses genauere Aussagen treffen kann.

Trotz kohlenhydratarmer Ernährung nehme ich nicht ab, was können Gründe sein?

Hierfür können mehrere Gründe vorliegen:
  1. Sie essen zu viele Kohlenhydrate ohne es zu merken, beispielsweise enthalten Ihre Medikamente Zucker, Sie trinken Tee aus kandierten Früchten oder essen doch mehr Obst als Sie denken.
  2. Sie essen zu viele Zuckerersatzstoffe. Auch diese können das Abnehmen bremsen.
  3. Sie essen zu viel Eiweiß. Als Faustregel gilt: Nicht mehr als 1,2 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht.
  4. Sie haben eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine andere Stoffwechselerkrankung/-störung.
Sie können sich in diesem Fall auch an einen LCHF-Ernährungscoach wenden, der Sie individuell beraten wird.

Mehr Informationen zum Thema Abnehmen mit Low Carb High Fat finden Sie hier.

Warum kann man von Zucker eine Fettleber bekommen?

Etwa 2/3 der Übergewichtigen haben auch eine Fettleber, ebenso knapp 90% aller Diabetiker. 

Entgegen eines weit verbreiteten Irrglaubens führt nicht fettreiche Nahrung sondern kohlenhydrat- bzw. zuckerreiche Nahrung zu einer Fettleber. Smoothies und vermeintlich gesunde Fruchtsäfte haben hier durchaus einen nicht zu unterschätzenden Anteil. 

Kohlenhydrate sorgen für einen hohen Blutzuckerspiegel und dieser wiederum benötigt Insulin, um den Blutzucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Insulin wird nicht unbegründet als Fettspeicherhorm bezeichnet - es sorgt dafür, dass der Zucker, der nicht direkt verbraucht werden kann oder vom Körper als Glykogen gesoeichert wird, direkt als Fett, auch in der Leber, abgespeichert wird. 
Die nichtalkoholische Fettleber gilt als einer der größten Risikofaktoren für Herzkreislauf-Erkrankungen.

Mehr zum Thema Kohlenhydratstoffwechsel erfahren Sie hier.
Mehr zum Thema Kohlenhydratunverträglichkeit erfahren Sie hier.
Mehr zum Thema Fettleber erfahren Sie hier.

Warum können auch Süßstoffe dick machen?

Im Gegensatz zu Zucker sind Süßstoffe nicht sättigend. Das bedeutet, wer kalorienarme Lebensmittel mit Süßstoffen versetzt zu sich nimmt, täuscht seinem Körper eine kalorienreiche Speise vor, die aber nicht kommt – denn süß assoziiert das Gehirn mit Sättigung und Kalorien.
Daraufhin kann das Verlangen nach noch mehr Süßem mehr steigen, als wenn man normalen Zucker essen würde. Die Folge: Man isst mehr, weil sich ein künstliches Hungergefühl einstellt.

Warum muss bei ketogener Ernährung auch auf den Eiweißkonsum geachtet werden?

Auch Proteine, also Eiweiße, können den Insulinspiegel erhöhen, da sie ab einer bestimmten Menge mittels Gluconeogenese in der Leber zu Glucose umgebaut werden. Je höher der Insulinspiegel ist, desto weniger Ketonkörper werden gebildet und desto eher "fliegt man aus der Ketose". 
 

Warum nutzt das menschliche Gehirn Ketonkörper und nicht direkt Fettsäuren zur Energiegewinnung?

Das menschliche Gehirn kann Fette nicht nutzen, da diese nicht wasserlöslich sind und somit die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden können. Ketonkörper hingegen können die Blut-Hirn-Schranke problemlos passieren und so das Gehirn bis zu zwei Dritteln mit Energie versorgen. Den Rest gewinnt es aus der Gluconeogenese.
Muskeln aber beispielsweise können direkt Fettsäuren zur Energiegewinnung nutzen, sie benötigen keine Ketonkörper.

Warum produziert man nach einiger Zeit ketogener Ernährung weniger Ketonkörper?

Zu Beginn einer ketogenen Ernährungsweise produziert der Körper, wenn er erst einmal auf den Fettstoffwechsel umgestellt ist, eine große Menge, da er den Bedarf an Ketonen zur Energiegewinnung noch nicht "kennt" und deshalb möglicherweise überschätzt. Hinzu kommt, dass alle Gewebe, die direkt Fettsäuren nutzen können (wie Muskeln beispielsweise) und diese nicht erst in Ketonkörper wandeln müssen, weiterhin die Fettsäuren nutzen und deshalb zunächst ein Ketonüberschuss bestehen kann.
Nach und nach reguliert sich die Ketonproduktion, der Körper kann sie ideal nutzen und hat sich an die Verwertung angepasst.

Was bedeutet IF?

IF ist die Abkürzung für Intermittierendes Fasten, also Fasten und Essen in bestimmten Zyklen.
Informationen über Intermittierendes Fasten erhalten Sie hier.

Was geschieht mit Ketonkörpern, die nicht genutzt werden?

Beim Fasten oder lang anhaltender ketogener Ernährung kann die Leber beta-Hydroxybutyrat und Azetonazetat nicht vollständig nutzen und gibt die überschüssigen daher an das Blut ab. Ab einer bestimmten Konzentration im Blut werden die Ketonkörper über den Urin ausgeschieden.

Was geschieht wenn ich mich sehr kohlenhydratreduziert ernähre, mit meinem Körper?

Bei einer Umstellung auf eine sehr kohlenhydratreduzierte Ernährungsform leeren sich zunächst die Glykogenspeicher im Körper. Dies kann etwa 2 Tage in Anspruch nehmen. 

Anschließend ist der Stoffwechsel oft noch nicht ausreichend daran angepasst, Ketone zu bilden bzw. diese zur Energiegewinnung zu nutzen.

Deshalb kommt es nun zur Herstellung von Glucose aus Eiweiß oder auch zu kleinen Teilen aus Laktat, Pyruvat und Glyzerol. Das Eiweiß hierfür stammt aus der Nahrung, der Muskulatur und dem Reduzieren bestimmter Vorgänge im Körper, um Eiweiß für die Energiegewinnung "zu sparen".

Das Gehirn kann Ketonkörper noch nicht ausreichend nutzen, Herzmuskulatur, Niere und Skelettmuskulatur jedoch können ihren Bedarf bereits über Ketonkörper decken.
Das Gehirn erhält so noch ausreichend Glucose.

Je länger der Kohlenhydratentzug anhält, desto mehr werden Fettgewebe und Muskulatur zur Energiegewinnung herangezogen und es kann zu erhöhten Harnsäurewerten kommen, da durch die Glukoneogenese der Muskulatur Harnsäure entsteht (Proteolyse).

Da aber ein starker Muskulaturabbau auf Dauer stark gesundheitsgefährdende Auswirkungen hätte, beginnt nun nach wenigen Tagen auch das Gehirn zunehmend Ketone zu nutzen. Der Körper benötigt nun kein Eiweiß aus der Muskulatur mehr zur Glucosegewinnung, die Harnsäurewerte sinken und Sie befinden sich im Fettstoffwechsel. Die Glucoe, die der Körper noch benötigt, gewinnt er nun aus Eiweiß aus der Nahrung, oder, bei Fastenden, aus Laktat.

Mehr Informationen erhalten Sie außerdem im Artikel "Bildung von Ketonkörpern" und "Fettstoffwechsel".

Was ist das Besondere an MCT- und Kokosöl?

Die in MCT- und Kokosöl enthaltenen mittelkettigen Fettsäuren werden zum überwiegenden Teil nicht als Fett im Körper eingelagert, sie werden anders verstoffwechselt als langkettige Fettsäuren anderer Pflanzenöle oder tierischer Fette.

Die Fettsäuren im MCT- und Kokosöl werden direkt in Energie umgewandelt und stehen dem Körper unmittelbar als Ketone zur Verfügung. MCT- und Kokosöl versorgen langanhaltend mit Energie und bringt den Stoffwechsel dazu, verstärkt Kalorien zu verbrennen – Sie nehmen ab.

Außerdem können laut des "Kokosöl-Papstes" Bruce Five Kokosöl und MCT-Öl die Schilddrüsenfunktion verändern. Wer an einer trägen Schilddrüse mit Unterfunktion leidet, verbessert möglicherweise seine Stoffwechselfunktionen und die Funktion der Schilddrüse kann sich wieder normalisieren.

Mehr Informationen über Kokos- und MCT-Öl erhalten Sie hier.

Was ist eine Insulinresistenz?

Insulin ist ein Hormon, das von der Bauchspeichedrüse produziert wird, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Die Aufgabe des Insulins ist es nämlich, Glucose, die nach kohlenhydratreicher Mahlzeit im Blut schwimmt, aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.
Aus genetischen Gründen, aufgrund einer Kohlenhydrat-Unverträglichkeit oder im Prä-Diabetes-Stadium reagieren die Zellen nicht mehr entsprechend auf das Insulin, sie lassen es nicht "herein", werden quasi resistent gegen das "Anklopfen" des Insulins, woraufhin die Bauchspeicheldrüse noch mehr Insulin produziert.
Langfristig ist die Folge ein dauerhaft erhöhter Insulin- und Blutzuckerspiegel mit seinen möglichen Folgen des Metabolischen Syndroms, Diabetes etc.
Mehr Informationen über Insulinresistenz erhalten Sie im Bereich über den Kohlenhydratstoffwechsel, Diabetes, Abnehmen und Hypoglykämien.

Was muss ich bei Gallensteinen beachten?

Je mehr Fett gegessen wird, desto mehr Gallenflüssigkeit stellt der Körper her, um das aufgenommene Fett aufzulösen. Dies sorgt für eine gute Spülung der Gallenwege. Kleine Gallensteine können dadurch abgehen. Eine dauerhaft gute Spülung durch eine LCHF-Ernährung verhindert die Neubildung von Gallensteinen. Es gibt Studien die belegen, dass Gallensteine durch fettarme Diäten entstehen.

Sind die Gallensteine aber schon größer, kann es passieren, dass sie beim Ausspülen in den Gängen steckenbleiben. Eine Gallenkolik kann die Folge sein. Dies würde langfristig aber in den meisten Fällen auch bei einer kohlenhydratlastigen Ernährung passieren.

Welche Gewebe bzw. Organe können welche Stoffe zur Energiegewinnung nutzen?

Das Gehirn kann Glucose zur Energiegewinnung nutzen. Fettsäuren können die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden, daher muss das Gehirn beim Fasten oder bei ketogener Ernärhung Ketonkörper nutzen.

Die Niere, das Skelett und das Herz können Glucose, Fettsäuren und Ketonkörper nutzen.
Der Herzmuskel kann außerdem Laktat, Eiweiße und Pyruvat zur Energiegewinnung heranziehen.
Untersuchungen zeigen, dass das Herz effektiver arbeitet, wenn es neben Glucose auch Ketonkörper nutzt. 

Wie funktioniert Intermittierendes Fasten (IF)?

Es gibt verschiedene Methoden:

5:2 Methode: 5 Tage essen, 2 Tage fasten, wobei die Fastentage nicht aufeinander folgen, sondern verteilt werden.

16:8 Methode: 8 Stunden essen, 16 Stunden fasten. 

20:4 Methode: 4 Stunden essen, 20 Stunden fasten.

Viele Informationen über intermittierendes Fasten erhalten Sie hier.

Wo ist der Unterschied zwischen "normalem" Low Carb und einer ketogenen Ernährung?

Diäten wie LOGI, Glyx oder andere Low Carb-Diäten, die auch komplexe Kohlenhydrate oder solche mit mittlerem glykämischem Index erlauben (häufig sind hier bis zu 100 g KH am Tag erlaubt), sollen primär den Blutzuckerspiegel stabil halten und möglichst starke Schwankungen vermeiden. Hier steht im Vordergrund, den Kohlenhydratstoffwechsel zu verbessern und das Umschalten zwischen Fettstoffwechsel und Kohlenhdratstoffwechsel zu ermöglichen.

Ketogene Diäten dagegen, vor allem solche, die medizinisch angedacht sind, schränken die Kohlenhydratanzahl sehr stark ein (meist auf unter 20 g KH am Tag) und zielen darauf ab, den Stoffwechsel so umzustellen, dass Ketone als Hauptenergieversorger im Körper fungieren (Fettstoffwechsel) und Kohlenhydrate nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Rote Blutkörperchen beispielsweise, die für ihre normale Funktionsweise Glucose benötigen, erhalten dennoch ausreichend Glucose über Gemüse, Milchprodukte etc. 

Wo werden Ketonkörper produziert?

Die Bildung geschieht in der Leber. Gesunde Erwachsene produzieren bis zu 185 g Ketonkörper am Tag. Konkret bilden sich die Ketonkörper in den Mitochondrien der Leberzellen.
Beim Fasten entstehen die Ketonkörper aus den aus dem Fettgewebe freigestzten Fettsäuren. Bei ketogener Ernährung entstehen sie außerdem aus den Fettzellen der Nahrung.

Außerdem können auch Astrozyten (Sternzellen) im Gehirn selbst Ketone bilden.

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