Thema: Fasten
Alle Fragen und Antworten im Überblick

Was bedeutet IF?

IF ist die Abkürzung für Intermittierendes Fasten, also Fasten und Essen in bestimmten Zyklen.
Informationen über Intermittierendes Fasten erhalten Sie hier.

Was geschieht mit Ketonkörpern, die nicht genutzt werden?

Beim Fasten oder lang anhaltender ketogener Ernährung kann die Leber beta-Hydroxybutyrat und Azetonazetat nicht vollständig nutzen und gibt die überschüssigen daher an das Blut ab. Ab einer bestimmten Konzentration im Blut werden die Ketonkörper über den Urin ausgeschieden.

Was geschieht wenn ich mich sehr kohlenhydratreduziert ernähre, mit meinem Körper?

Bei einer Umstellung auf eine sehr kohlenhydratreduzierte Ernährungsform leeren sich zunächst die Glykogenspeicher im Körper. Dies kann etwa 2 Tage in Anspruch nehmen. 

Anschließend ist der Stoffwechsel oft noch nicht ausreichend daran angepasst, Ketone zu bilden bzw. diese zur Energiegewinnung zu nutzen.

Deshalb kommt es nun zur Herstellung von Glucose aus Eiweiß oder auch zu kleinen Teilen aus Laktat, Pyruvat und Glyzerol. Das Eiweiß hierfür stammt aus der Nahrung, der Muskulatur und dem Reduzieren bestimmter Vorgänge im Körper, um Eiweiß für die Energiegewinnung "zu sparen".

Das Gehirn kann Ketonkörper noch nicht ausreichend nutzen, Herzmuskulatur, Niere und Skelettmuskulatur jedoch können ihren Bedarf bereits über Ketonkörper decken.
Das Gehirn erhält so noch ausreichend Glucose.

Je länger der Kohlenhydratentzug anhält, desto mehr werden Fettgewebe und Muskulatur zur Energiegewinnung herangezogen und es kann zu erhöhten Harnsäurewerten kommen, da durch die Glukoneogenese der Muskulatur Harnsäure entsteht (Proteolyse).

Da aber ein starker Muskulaturabbau auf Dauer stark gesundheitsgefährdende Auswirkungen hätte, beginnt nun nach wenigen Tagen auch das Gehirn zunehmend Ketone zu nutzen. Der Körper benötigt nun kein Eiweiß aus der Muskulatur mehr zur Glucosegewinnung, die Harnsäurewerte sinken und Sie befinden sich im Fettstoffwechsel. Die Glucoe, die der Körper noch benötigt, gewinnt er nun aus Eiweiß aus der Nahrung, oder, bei Fastenden, aus Laktat.

Mehr Informationen erhalten Sie außerdem im Artikel "Bildung von Ketonkörpern" und "Fettstoffwechsel".

Welche Gewebe bzw. Organe können welche Stoffe zur Energiegewinnung nutzen?

Das Gehirn kann Glucose zur Energiegewinnung nutzen. Fettsäuren können die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden, daher muss das Gehirn beim Fasten oder bei ketogener Ernärhung Ketonkörper nutzen.

Die Niere, das Skelett und das Herz können Glucose, Fettsäuren und Ketonkörper nutzen.
Der Herzmuskel kann außerdem Laktat, Eiweiße und Pyruvat zur Energiegewinnung heranziehen.
Untersuchungen zeigen, dass das Herz effektiver arbeitet, wenn es neben Glucose auch Ketonkörper nutzt. 

Wie funktioniert Intermittierendes Fasten (IF)?

Es gibt verschiedene Methoden:

5:2 Methode: 5 Tage essen, 2 Tage fasten, wobei die Fastentage nicht aufeinander folgen, sondern verteilt werden.

16:8 Methode: 8 Stunden essen, 16 Stunden fasten. 

20:4 Methode: 4 Stunden essen, 20 Stunden fasten.

Viele Informationen über intermittierendes Fasten erhalten Sie hier.

Wo werden Ketonkörper produziert?

Die Bildung geschieht in der Leber. Gesunde Erwachsene produzieren bis zu 185 g Ketonkörper am Tag. Konkret bilden sich die Ketonkörper in den Mitochondrien der Leberzellen.
Beim Fasten entstehen die Ketonkörper aus den aus dem Fettgewebe freigestzten Fettsäuren. Bei ketogener Ernährung entstehen sie außerdem aus den Fettzellen der Nahrung.

Außerdem können auch Astrozyten (Sternzellen) im Gehirn selbst Ketone bilden.

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