Intermittierendes Fasten
Gewicht verlieren und vorbeugen

Warum fasten für den Körper heilsam sein kann

Die Gattung Mensch, der Homo Sapiens also, existiert seit ca. 200.000 Jahren. Vorfahren des Menschen gab es bereits vor ca. 7 Millionen Jahren. Während dieses langen Zeitraums war der Mensch hauptsächlich Jäger und Sammler, denn sesshaft wurde er erst vor ca. 10.000 Jahren.

Nur wenn die Jagd erfolgreich war, gab es auch etwas zu essen. So gab es also immer wieder Tage, an denen der Magen leer blieb und man gezwungen war, zu fasten. Auch noch in der Zeit des Ackerbaus fielen Mahlzeiten aus, wenn Lebensmittel knapp waren.
 
Dies beschreibt eigentlich auch schon das intermittierende Fasten (IF): Essen mit Unterbrechungen (Intervallfasten). Heute versteht man darunter kontrollierte Fastenzeiten in bestimmten Zeitabständen, das heißt Essen und Fasten nach einem bestimmten Rhythmus. Es wird nicht komplett auf Essen verzichtet, sondern es werden ganz bewusst „Essenspausen“ eingelegt.
 
Intermittierendes Fasten kann zum Gewichtsverlust beitragen, denn beim Fasten wird unser eigenes Körperfett als Energiequelle verwendet. Deshalb ist IF eine ideale Ergänzung zur LCHF-Ernährung, wenn man mit seinem Gewicht auf der Stelle tritt und mit der Abnahme nicht mehr vorankommt. Doch mehr noch: laut Dr. Jason Fung, einem kanadischen Nephrologen, ist IF ein äußerst effektives Mittel, um den Insulinspiegel zu senken, eine vorliegende Insulinresistenz zu bekämpfen und somit den Diabetes Typ 2 zu bekämpfen.
 
Auch heißt es, dass sich das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Alzheimer zu erkranken senkt, wenn man die Anzahl an Mahlzeiten reduziert.

Die verschiedenen Fastenrhythmen

Es gibt unterschiedliche Methoden, das intermittierende Fasten anzuwenden. Drei von ihnen werden hier vorgestellt:

16:8

Bei dieser Methode fastet man 16 Stunden und isst innerhalb der folgenden 8 Stunden. Dabei kann man sich die Nacht zunutze machen, indem man seine letzte Mahlzeit z. B. abends um 19.00 Uhr einnimmt. Das Frühstück fällt dann aus, Kaffee oder Tee darf aber getrunken werden. Ab 11.00 Uhr wird dann wieder für die nächsten 8 Stunden gegessen.

Diese Methode kann sich jeder so gestalten, wie es am besten zu seinem Tagesrhythmus und den persönlichen Anforderungen passt. Auch die Häufigkeit kann individuell festgelegt werden: Man kann täglich fasten oder nur zweimal in der Woche, nur unter Woche, nur am Wochenende, je nach Belieben. 

20:4

Diese Form des intermittierenden Fastens ist eine Steigerung des vorherigen Modells, denn das Essfenster beträgt nur 4 Stunden. 20 Stunden lang wird also gefastet. Ansonsten unterscheidet es sich nicht von der 16:8 Methode.

5:2

An 5 Tagen der Woche wird gegessen, an 2 Tagen gefastet. Zwischen den beiden Fastentagen liegt mindestens ein Essenstag, es wird also nicht zweimal hintereinander gefastet. An den beiden Fastentagen ist es erlaubt, 500 Kalorien zu sich zu nehmen. 

Wer sollte IF nicht oder nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen?

Schwangere und Stillende, Untergewichtige und Heranwachsende sollten nicht fasten. Wer Medikamente einnimmt oder unter Diabetes, Gicht sowie erhöhten Harnsäurewerten leidet, sollte nur unter ärztlicher Begleitung fasten.

Da Frauen andere hormonelle Bedingungen als Männer aufweisen, können sich diese beim intermittierenden Fasten auch schwertun, denn Fasten bedeutet natürlich auch Stress für den Körper und kann so die Hormonsituation negativ beeinflussen.
Frauen also, die bereits an hormonellen Problemen leiden oder sehr gestresst sind, sollten intermittierendes Fasten deshalb nur unter ärztlicher Aufsicht oder gar nicht durchführen.

Wenn Sie als Frau bemerken, dass während des IF plötzlich Symptome auftreten wie Haarausfall, Angstgefühle, Probleme mit der Periode (keine Blutung, deutlich längere Blutung etc.), Kältegefühl, Libidoverlust etc. und diese Symptome anhalten, sollten Sie das Fasten abbrechen.

Da wenig Nahrung zugeführt wird, wird auch weniger ausgeschieden. Dies kann zu Verstopfung führen, denn es ist nicht mehr so viel Bewegung im Darm. Deshalb ist es wichtig, für ausreichend Flüssigkeit zu sorgen. Flohsamenschalen, Flohsamen oder Leinsamen in Wasser gequollen und mit zwei Glas Wasser zu sich genommen sind hier gute Helfer.

In der ersten Zeit können Kopfschmerzen, Schwindel und Muskelkrämpfe auftreten. Nochmal: unbedingt ausreichend trinken! Hilfreich kann auch ein Glas Salzwasser sein

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