Arteriosklerose
Sind gesättigte Fette Schuld?

Was ist Arteriosklerose?

Eine Arteriosklerose wird umgangssprachlich auch als Arterienverkalkung bezeichnet. Sie entsteht, wenn sich in den Schlagadern (Arterien) Fett- und Kalkablagerungen bilden. Diese Ablagerungen heißen Plaques. Das Gefährliche hierbei ist, dass die Plaques die Arterien weniger durchlässig für das durchfließende Blut machen, sie werden enger und auch starrer.

Die Schlagadern transportieren das Blut vom Herz zu allen Stellen im Körper, wo es gebraucht wird: zu den Organen, den Muskeln und in das Gewebe. Durch die Plaques kommt es nun zu Durchblutungsstörungen. Je mehr Ablagerungen sich bilden, desto mehr steigt die Gefahr eines Thrombus, eines Pfropfens aus Blutplättchen, der schließlich zu Gefäßverschluss und somit zu einem Infarkt führt.

Arteriosklerose ist nicht auf bestimmte Bereiche im Körper beschränkt, sie kann alle Arterien betreffen. Besonders gefährlich ist es natürlich, wenn es zu Durchblutungsstörungen des Herzens oder des Hirns kommt. Arteriosklerose ist die Hauptursache für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Laut Apotheken Umschau ist sie für nahezu 50% der Todesfälle in unserer westlichen Welt verantwortlich.
Auch das sog. „Raucherbein“ entsteht durch Arteriosklerose.

Als wichtigste Ursachen für Arterienverkalkung gelten Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes, Fettsucht, ein Zuviel an roten Blutkörperchen (Polyglobulie) und erhöhte Blutfettwerte und ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel.

Die schulmedizinische Therapie besteht aus Ernährungsumstellung auf obst- und gemüsereiche Kost mit möglichst wenig tierischen Fetten, Bewegung und operativen Eingriffen, bei denen die Gefäße gedehnt werden.

Tierische Fette verantwortlich für Arteriosklerose?

Im Jahr 1980 kam der Amerikaner Ancel Keys in seiner weltberühmten Studie „Seven countries. A multivariate analysis of death and conorary heart disease.“ zu dem Ergebnis, dass Arteriosklerose gehäuft in Ländern auftrat, die tierische Fette verzehrten und weniger in Ländern, die pflanzliche Fette aßen. So kam es dazu, dass tierische Fette vermehrt für westliche Zivilisationskrankheiten verantwortlich gemacht wurden.

In Ländern, die viel mit pflanzlichen Ölen kochen, herrschten laut dieser Studie außerdem weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle vor und die Menschen dort hätten niedrigere Cholesterinspiegel. So kam man zu dem Schluss, dass der Verzehr tierischer Fette den Cholesterinspiegel erhöhen würde und für die schlechten Blutfettwerte verantwortlich wäre, was wiederum zu Arteriosklerose führen kann.

Die Seven Countries Studie wurde von vielen Menschen angezweifelt und angegriffen, da Ancel Keys nur diejenigen Länder in seine Studie einbezog, die seine Theorie der schlechten gesättigten Fette unterstützte. Hätte er hingegen alle vorliegenden Daten verwendet, wäre das Ergebnis anders ausgefallen.

Aufgrund dieser Ergebnisse wurden viele weitere Untersuchungen und Studien unternommen, die jedoch nicht mehr zu demselben Ergebnis gelangten, im Gegenteil, einige Studien ergaben auch, dass tierische Fette die Lebenszeit verlängern.

Studien zeigen: Gesättigte Fettsäuren bergen kein Herz-Kreiskauf-Risiko

Eine große, auf sechs Jahre angelegte Studie mit 12.000 männlichen Amerikanern aus dem Jahr 1982 zeigte, dass die Herzkreislauf-Risiko-Gruppe, die cholesterinarm aß, blutdrucksenkende Medikamente bekam, das Rauchen aufhörte und tierische Fette einschränkte, eine höhere Gesamtsterblichkeit aufwies als die Kontrollgruppe, die keine dieser Maßnahmen durchführte. Da Rauchen nachweislich die Sterblichkeitsrate erhöht und ein anerkannter Risikofaktor für Arteriosklerose ist, liegt der Schluss nahe, dass die Nichtraucher durch den Verzicht auf tierische Fette und das cholesterinarme Essen die eigentlich zu erwartenden Erfolge, die sich Dank des Nichtrauchens hätten einstellen müssen, zunichte machten.

Zudem ergab die Studie, dass die Menschen, die zu Beginn der Studie abnorme EKGs aufwiesen und Blutdrucksenker bekamen, eine um über 50% höhere Sterblichkeit hatten.

Auch eine weitere Großstudie, deren Ergebnisse 1983 erschienen, ergab zwar, dass bei den Probanden, die cholesterinarm aßen und ungesättigte Fette den gesättigten vorzogen, eine Reduktion an Herzinfarkten und ein Senken des Cholesterinspiegels eintrat, insgesamt die Sterblichkeit jedoch im Vergleich zur Kontrollgruppe anstieg: So kam es vermehrt zu Krebs und Schlaganfällen.

Ein eindeutiger Nachweis, dass gesättigte Fettsäuren Arteriosklerose hervorrufen würden, fehlt bis heute, hingegen liegen viele Untersuchungen und Studien vor, die fettreicher Ernährung vielfach positive Auswirkungen auf die Gesundheit bescheinigen.

Lesen Sie hier ausführlich über Cholesterin, gesättigte Fettsäuren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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