Warum Zucker ungesund ist
10 Gründe für zuckerarmes Leben

Fructose sorgt im Tierversuch für verminderte Konzentrations-, Merk- und Lernfähigkeit

Welche Auswirkungen das sogenannte metabolische Syndrom auf das Gehirn von Ratten hat und welche Rolle Ernährung dabei spielt, untersuchten Agrawal und Gomez-Pinilla. Ihr Artikel dazu erschien bereits 2012 im „The Journal of Physiology“.

Sie entdeckten, dass der Konsum von hohen Mengen Zucker Auswirkungen auf den Gehirnstoffwechsel von Ratten hat, was zu Beeinträchtigungen führte: Sowohl kognitiv als auch die Verarbeitung in den Synapsen betreffend. Ein Übeltäter ist hier vor allem hochkonzentrierte Fructose, genauer Isoglucose.

Beim Menschen ist bereits nachgewiesen, dass diese Zuckerart in großen Mengen zu steigender Insulinresistenz, einem Symptom des metabolischen Syndroms, und folglich natürlich zu erhöhten Insulinspiegeln und Blutfettwerten, führt. Hinzu kommt die Gefahr, an einer nicht-alkoholischen Fettleber zu erkranken.

Die durch hohe Fructose-Gaben ausgelösten Stoffwechselentgleisungen der Ratten besserten sich anschließend durch die Gabe von Omega 3-Fettsäuren – Fette konnten den Prozess also wieder rückgängig machen.

Auch wenn hier nur an Ratten getestet wurde: Dass Zucker und insbesondere hochkonzentrierte Fructose wie Maissirup Auswirkungen auf das Gehirn haben kann, zeichnet sich immer mehr ab. Interessant sind hier auch erste Forschungen und Erkenntnisse zum Thema Alzheimer

Zucker sorgt für ein höheres Risiko, an Herzerkrankungen zu sterben

Rund 10% der Kalorien, die Amerikaner zu sich nehmen, stammen aus Zucker, der einfach nur Lebensmitteln beigesetzt wird – das zeigen Untersuchungen. Ein Zehntel der Bevölkerung erhält sogar mehr als 15% ihrer täglichen Kalorien über zugesetzten Zucker. Zur Verdeutlichung: Hierbei handelt es sich nicht um Zucker, den man bewusst in den Kaffee oder Tee gibt oder zum Backen nimmt und hier sind auch keine Kohlenhydrate aus Reis, Mehl und Kartoffeln eingerechnet sondern das ist ausschließlich der Zucker, der Lebensmitteln wie Fertigsoßen, Wurst, abgepackten Salaten etc. zugesetzt wird und den Menschen meist gar nicht bemerken.

In einer Studie wurden die Teilnehmer über fast 15 Jahre beobachtet und es wurde festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzkreislauf-Erkrankung zu sterben umso höher war, je mehr Zucker der Teilnehmer konsumierte.  Diese Ergebnisse zogen sich durch alle Ethnien, Altersgruppen und Geschlechter und waren unabhängig von Body-Mass-Index, Bildungsgrad oder körperlicher Aktivität. 

Zucker macht dick – unbestritten

Dass Zucker auf Dauer dick macht, da er immer wieder Insulin lockt, ist mittlerweile bekannt. Insulin wird auch als Fettspeicherhormon bezeichnet und das nicht ohne Grund – die Energie aus konsumierten Kohlenhydraten, die nicht unmittelbar zur Energiegewinnung benötigt wird und nicht als Glykogen gespeichert werden kann, wandert direkt auf unsere Hüften.

Dass dies auch bei Vollkornprodukten und großen Mengen fructosereichem Obst, wie Säfte und Smoothies, der Fall ist, wissen die wenigsten, und halten eiserne Diäten mit Saftfasten oder Vollkornnudeln.

Forscher machten sich die Mühe, 32 bereits durchgeführte Untersuchungen und Studien auszuwerten und ihre Ergebnisse im Jahr 2013 als Artikel im American Journal of Clinical Nutrition zu veröffentlichen. Im Kern ging es um den Zusammenhang von Gewichtszunahme und dem Konsum von gezuckerten Getränken. Das Ergebnis war eindeutig: Je mehr zuckerhaltige Getränke konsumiert wurden, desto dicker wurden die Studienteilnehmer. Wurden die zuckerhaltigen Getränke reduziert, verringerte sich auch der BMI. 

Zucker sorgt für schlechte Zähne

Dass Zucker Karies bzw. Löcher im Zahn verursachen kann, ist hinlänglich bekannt. Besonders vorsichtig sollte man hier bei Kindern sein. Kleinkinder, die täglich gesüßten Tee oder Fruchtsäfte zu trinken bekommen, sind hier in hohem Maße gefährdet, da die Zähne geradezu im Zucker „gebadet“ werden. Hinzu kommt, dass kleine Kinder noch eine deutlich schlechtere Mundhygiene als Erwachsene haben und daher schlechter vorbeugen können.
Auch Lutscher und Bonbons sollten zuckerfrei sein, denn diese werden sehr lange im Mund behalten und schädigen so auf Dauer Zahnschmelz und Zähne.

Zu viel Zucker kann zu Typ 2-Diabetes führen

Lange Zeit dachte man, dass vor allem Fettleibigkeit zu Diabetes Typ 2 führen würde, die Gefahr von dauerhaft kohlenhydrat- und zuckerreicher Kost wurde unterschätzt.

Mittlerweile ist der Verzehr von Zucker jedoch als Haupt-Übeltäter anerkannt – ernährungstherapeutische Behandlungen sind aber nach wie vor rar oder greifen zu kurz. Viele Menschen, die an Diabetes aufgrund falscher Ernährung erkranken, verstehen auch den Ernst der Lage nicht, in der sie sich befinden.

Bei stark kohlenhydratarmer Ernährung bzw. Low Carb High Fat werden auch Vollkornprodukte und zuckerreiches Obst wie Bananen vermieden, da diese bei Diabetikern ebenfalls weiter zu erhöhten Blutzuckerschwankungen und damit zu Insulinresistenz und erhöhten Insulinspiegeln führen können.

Begleitend sollte bei einer krankheitsbedingten Ernährungsumstellung ein erfahrener Arzt oder Ernährungsberater zur Seite stehen.

Wer viel Zucker isst, altert schneller

Schon lange ist bekannt, dass Diabetiker schneller altern als Menschen, die kein Diabetes haben. Der Grund ist, dass ein erhöhter Blutzuckerspiegel dazu führt, dass Zucker sich mit Aminosäuren verbindet. So wird der Alterungsprozess vieler Zellen beschleunigt – und in großem Maße auch der der Haut. Ähnlich wie bei Rauchern wird sie schneller unelastisch, sie ist weniger prall und deutlich faltiger. In einer Untersuchung zeigte sich, dass Menschen, die normale Blutzuckerspiegel hatten im Vergleich zu Menschen mit erhöhten Blutzuckerspiegeln jünger geschätzt wurden.

Wer raucht, viel Zucker isst und dazu vielleicht als Frau noch die Pille nimmt, hat leider gute Chancen recht früh ein paar Jahre älter geschätzt zu werden.

Zucker sorgt für erhöhte Blutfettwerte

Ursprünglich wurden (und werden leider immer noch) die Fette (und hier besonders gesättigte Fettsäuren) für erhöhte Cholesterinspiegel verantwortlich gemacht. Viele Studien und Untersuchungen bewiesen schon das Gegenteil – gute Fette sind gesund für Herz-Kreislauf und eine kohlenhydratarme Ernährung sorgt für gute Blutfettwerte und einen ausgeglichenen HDL-LDL-Cholesterinspiegel.

Zucker hingegen kann die Blutfettwerte signifikant ansteigen lassen. In einer Studie untersuchten die Forscher, welchen Einfluss der Konsum von Lebensmitteln mit zugesetzten Zuckern auf HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin und Blutfettwerte hat. Es zeigte sich, dass das „gute“ HDL-Cholesterin umso niedriger war, je mehr Zucker verzehrt wurde, das „schlechte“ LDL-Cholesterin jedoch höher.

Zuckerkonsum erhöht das Asthmarisiko

Eine Untersuchung an 16.907 erwachsenen Teilnehmern aus dem Jahr 2012 zeigt, dass das Risiko an Asthma oder COPD zu erkranken steigt, je mehr zuckerhaltige Softdrinks man konsumiert. Die Teilnehmer tranken alle täglich mehr als einen halben Liter eines mit Zucker versetzten Getränks.

Herausgefunden wurde außerdem, dass der Verzehr von zu viel Zucker während der Schwangerschaft allergisches Asthma und Allergien beim Kind fördern kann.

Die Kinder der Mütter, die am meisten Zucker konsumierten, hatten im Vergleich mit den Kindern von zuckerarm essenden Müttern ein fast 40%ig erhöhtes Risiko für Allergien und ein um mehr als 100% erhöhtes Risiko, an allergischem Asthma zu erkranken.

Mehr Zucker – höheres Krebsrisiko

Zucker steht im Verdacht, das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken, zu erhöhen. Eine Rolle spielen hier erhöhte Insulinwerte. In einer Studie, die über 16 Jahre lief, konnten 264 Fälle von Eierstockkrebs dokumentiert werden. Wer Lebensmittel mit hoher Glykämischer Last zu sich nahm, hatte ein erhöhtes Risiko, daran zu erkranken.

Auch ein erhöhtes Risiko für Speiseröhrenkrebs und Krebs am Endometrium wurde festgestellt.
Manche Ärzte raten außerdem ihren Endometriose-Patientinnen, zuckerfrei und möglichst kohlenhydratarm zu essen.

Zucker sorgt für gestörte Darmflora

In einer Untersuchung an Mäusen konnte herausgefunden werden, dass der Wechsel von einer normalen Ernährung hinzu einer Ernährungsweise mit viel Zucker innerhalb von 24 Stunden die Zusammensetzung der Darmflora signifikant verändern konnte.

Da der Darm einen großen Einfluss auf das menschliche Immunsystem hat, ist es kein Wunder, dass zuckerfreie Ernährung bei Autoimmunerkrankungen eine große Rolle spielt. Auch Reizdarm und Reizmagen können durch zuckerfreie und kohlenhydratarme Ernährung verschwinden.

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