Isoglucose – süße Gefahr
Fettleber durch Süßstoff?

Was ist Isoglucose?

Bei Isoglucose handelt es sich um einen industriell hergestellten Flüssigzucker aus größtenteils gentechnisch verändertem Mais, der der Industrie einen besonders kostengünstigen Süßstoff liefert. Kostengünstig deshalb, weil der Fruchtzuckeranteil bei der Herstellung der Isoglucose ganz bewusst erhöht wird. Denn Fructose (Fruchtzucker) hat eine stärkere Süßkraft als Glucose (Traubenzucker). So werden Teile der natürlich enthaltenen Glucose bei der Herstellung in Fructose umgewandelt. Je höher der Anteil an Fructose ist, umso süßer schmeckt der Sirup. Für die Industrie bedeutet das: starke Süßkraft, geringer Verbrauch!
 
Bisher war der Anteil von Isoglucose durch gesetzliche Regelungen streng limitiert. Lediglich 5% durfte sie am europäischen Zuckergesamtmarkt betragen. Seit Oktober 2017 jedoch wird dies neu geregelt: Nun dürfen bis zu 50% (!) produziert und verwendet werden! Grund dafür sind wirtschaftliche Interessen. Das Europäische Parlament (EP), der Rat und die Europäische Kommission (KOM) entschieden hier aufgrund einer Reform der Agrarpolitik ohne Rücksicht auf den Gesundheitsschutz.

Gefährlicher Süßstoff

Fruchtzucker wird, anders als Glucose, in der Leber verarbeitet und in Fett umgewandelt. Kommt es zu einem dauerhaft hohen Anteil an Fructose (z.B. durch Konzentrate wie Isoglucose), verfettet die Leber allmählich. Es ensteht eine nicht alkoholische Fettleber, kurz NAFLD (aus dem Englischen „Non-Alcoholic Fatty Liver Disease“).
 
Ähnlich ergeht es z.B. der Gänsestopfleber, bei der den Gänsen in wenigen Wochen drei- bis viermal täglich ein Mais-Speisebrei eingeflößt wird, der hauptsächlich aus Kohlenhydraten besteht. Durch den hohen Fruchtzuckeranteil verfettet auch hier die Leber bis hin zur fragwürdigen Delikatesse – ebenso wie beim Menschen.
 
Eine Fettleber kann das Risiko erhöhen, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Außerdem wird vermehrt Harnsäure gebildet. Folgen können ebenso eine Leberentzündung, eine Leberzirrhose und Krebs sein.

Laut den NDR Ernährungsdocs leidet inzwischen jeder fünfte Erwachsene an einer nichtalkoholischen Fettleber, viele, ohne es zu wissen. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche, denn Isoglucose steckt z.B. in Eis und in Softdrinks wie Cola.

Menschen mit einer Fettleber sollten sich ärztlich begleiten lassen, wenn sie eine medizinische Ernährungstherapie durchführen.

Wie erkenne ich Isoglucose?

Neben der Bezeichnung Isoglucose findet man in den Zutatenlisten auch „Glucose-Fructose-Sirup“ oder „Fructose-Glucose-Sirup“, „Maissirup“, „Maiszucker“, „Stärkezucker“.

Eine Fettleber kann reversibel sein

Durch Leberfasten (eine kohlenhydrat- und kalorienreduzierte Ernährung mit einem etwas höheren Eiweißanteil und hochwertigen Fettquellen) kann die Leber wieder entfettet werden. Nach einigen Wochen wechselt man dann auf eine gesunde, kohlenhydratarme Ernährungsweise.

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