Bulletproof-Kaffee
Wie er wirkt und was er bringt

Was ist der Bulletproof-Kaffee?

„Bulletproof“ bedeutet soviel wie kugelsicher. Der Amerikaner Dave Asprey, der sich selbst als „Biohacker“ bezeichnet, hat diesen Kaffee entwickelt und weltweit bekannt gemacht.

Als er während einer Reise Yakbuttertee in Tibet zu trinken bekam, spürte er die positiven Auswirkungen auf seinen Körper und begann, Geschmack, Konsistenz und Wirkung selbst zu verfeinern.

Im Lauf der Jahre entwickelte Dave Asprey, der jahrelang ohne erkennbare Ursache an Erschöpfung, Müdigkeit, Muskelschmerzen und diffusen Magen-Darm-Symptomen litt, eine komplette Ernährungsform, die sogenannte Bulletproof-Diät. Herzstück dieser Ernährung ist nach wie vor sein vor vielen Jahren entwickelter Bulletproof-Kaffee.

Er verwendet hierfür spezielle koffeinhaltige Kaffeesorten, die er auch selbst vertreibt, da diese keine Schimmelpilze und Schadstoffe enthalten, was die Wirkung des Kaffees laut seiner Aussage nur schmälern würde oder sogar negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Für einen Bulletproof-Kaffee werden Weidebutter und MCT-Öl mit einem Mixer aufgeschlagen, bis ein cremiges, schaumiges Getränk entsteht. Dieses soll besonders viel Energie bereitstellen und kann ein komplettes Frühstück ersetzen.

Ein Rezept für Bulletproof-Kaffee finden Sie hier.

Wichtig ist, dass der Kaffee mit der Butter und dem MCT-Öl wirklich aufgeschäumt wird, denn dann zerfällt die Butter zu Mizellen, was Ihrem Körper dabei hilft das im Kaffee enthaltene Fett besonders gut zu nutzen. Dies ist auch der Grund, warum es laut Dave Asprey nicht die gleiche Wirkung hat, den Kaffee pur zu trinken und Butter und MCT-Öl extra zu essen.
 
Fans des Bulletproof-Kaffees schwärmen von großen Energieschüben, die sie über den Tag bringen, von anhaltender Sättigung und vertiefter Ketose. Inwieweit es auch für Menschen, die sich nicht kohlenhydratarm oder ketogen ernähren von Vorteil sein kann, morgens Bulletproof-Kaffee zu trinken, ist uns nicht bekannt. Da Menschen, die sich kohlenhydratreich ernähren, Ketone oft gar nicht ausreichend zur Energiegewinnung verwerten können und durch dieses Getränk so keine besonders lange Sättigung erfahren dürften, ist es in erster Linie ein Trend-Getränk für Anhänger von Low Carb Ernährungsweisen.

Hinzu kommt, dass das Getränk nur rund 220 Kalorien hat und sich daher auch für Menschen eignet, die intermittierendes Fasten betreiben möchten.

Was muss man bei der Auswahl des Kaffees beachten?

Laut Dave Asprey sind die meisten Kaffeesorten, die wir im Supermarkt kaufen können, von Schimmelpilzen durchsetzt. Es sollte also höchster Wert darauf gelegt werden, dass der Kaffee, den Sie trinken, von bester Qualität ist, wenn Sie von allen Vorteilen auf Konzentrationsfähigkeit, Energie etc. profitieren möchten. Einen Kaffee, der Dave Aspreys Ansprüchen genügt, finden Sie hier.

Generell enthält Kaffee ebenso wie Rotwein und Kakao eine große Menge Antioxidantien bzw. Polyphenole, die das Wachstum guter Darmbakterien wie Bifidobakterien fördern. Zudem kann er die Fettverbrennung begünstigen und das Muskelwachstum anregen indem er zunächst die Wirkung eines Enzyms namens „mTOR“ (mechanistic target of rapamycin) hemmt. mTOR ist ein Protein, das aus vielen Aminosäuren besteht und eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel spielt. So ist es mit verantwortlich für das Wachstum, die Motilität und das Überleben von Zellen, indem es bestimmte andere Enzyme und Proteine aktiviert. Wie kann nun aber eine Hemmung von mTOR durch Kaffee dann für Wachstum von Muskeln förderlich sein?

Wenn das Frühstück durch Kaffee ersetzt wird, führt man das sog. intermittierende Fasten durch. Näheres dazu können Sie hier nachlesen.
In dieser Phase wird der Muskelaufbau gehemmt. Isst man nun nach einigen Stunden wieder, aktiviert sich der Muskelaufbau stärker als zuvor, wird also noch aktiver. Durch das kurzfristige Unterdrücken also pusht man den Muskelaufbau im Nachgang nur umso stärker.
Man kann immer wieder beobachten, dass Menschen, die sich ketogen ernähren und zwischendurch immer wieder auch einmal 18 Stunden oder länger nichts essen, trotz wenig Sport einen sehr definierten, sportlich wirkenden Körper haben, obwohl sie wenig Sport machen oder keinen gezielten Muskelaufbau betreiben. Dieser Prozess der Hemmung und anschließenden starken Aktivierung von mTOR kann hier eine Erklärung sein.

Warum Butter im Kaffee?

Butter enthält Butyrat, eine kurzkettige gesättigte Fettsäure, die den Cholesterinspiegel und die Blutfettwerte im Tierversuch senken konnte und die Insulinempfindlichkeit beträchtlich erhöhen. Butyrat kann nachweislich Entzündungen reduzieren und die Darmschleimhaut vor Toxinen schützen.

Auch zeigte sich in einer Studie, dass Menschen, die mehr Butyrat aßen, mehr gesunde Darmbakterien hatte.

Doch warum muss es Weidebutter sein? Die Milch von Weidebutter stammt von Kühen, die direkt von der Weide fressen durften. Im Gegensatz zu Butter die aus Milch von in Massenproduktion gehaltenen Kühen stammt, enthält diese ein besonders gutes Verhältnis von Omega 3- zu Omega 6-Fettsäuren. Außerdem enthält sie eine besonders hohe Menge an Vitamin A, Karotin, Vitamin D, E und K2 und versorgt unseren Körper so mit wichtigen Nährstoffen. Eine Weidebutter, die Sie in jedem Supermarkt erhalten können, stammt beispielsweise von Kerrygold.

Zudem sorgt die Butter für Sättigung, so dass das Frühstück wirklich übersprungen werden kann.

Dank mittelkettiger Triglyceride, der MCTs, Energiekick bekommen

Mittelkettige Triglyceride sind eine besondere Form an Fettsäuren die in dieser Konzentration wie im MCT-Öl normal in der Natur nicht vorkommen. Sie müssen nicht erst mithilfe von Enzymen aufgespalten werden sondern gelangen über das Blut der Pfortader schnell in die Leber. Dort stehen sie sofort zur Energieumwandlung bereit und werden nur in sehr geringem Maß als Fett gespeichert. Mittelkettige Triglyceride werden also nahezu unmittelbar in Energie, sprich Ketone, gewandelt und stehen dem Körper schnell zur Verfügung.
Menschen, die MCT-Öl als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen, sprechen davon, sich fokussierter, energiegeladener, fitter und klarer im Kopf zu fühlen.

Viele weitere Informationen über MCT-Öl erhalten Sie hier und hier.

Gibt es auch Nachteile des Bulletproof-Kaffees?

Das Überspringen des Frühstücks ist nicht für jeden geeignet. Gerade Frauen, die an hormonellen Schwankungen oder Hormonstörungen leiden, haben häufig Probleme mit intermittierendem Fasten und fühlen sich besser, wenn sie ein richtiges Frühstück zu sich nehmen. Nichtsdestotrotz kann ein kleiner Bulletproof-Kaffee Bestandteil dieses Frühstücks sein.
Auch Schwangere oder Frauen in der Stillzeit sollten nicht Fasten und auf ein Frühstück verzichten.
 

Hinzu kommt, dass nicht alle Menschen MCT-Öl vertragen. Manche bekommen vom Verzehr von MCT-Öl Magenkrämpfe, Sodbrennen, Übelkeit oder Durchfall. In jedem Fall sollte man sich sehr langsam an Mengen von einem Esslöffel herantasten und nicht schlagartig MCT-Öl einnehmen. Es kann auch helfen die Sorte zu wechseln, denn auf manche Sorten reagiert man intensiver, auf andere weniger intensiv.

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