Exogene Ketone vs. MCT-Öl
Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Was ist MCT-Öl?

Viele kennen MCT-Öl oder haben zumindest schon einmal davon gehört. MCT ist die Abkürzung von Medium Chain Triglycerides, was übersetzt „Mittelkettige Fettsäuren“ bedeutet. Diese sogenannten MCTs kommen natürlicherweise in erster Linie in der Kokosnuss vor und sind daher auch in Kokosöl, einem wichtigen Nahrungsmittel in der Low Carb High Fat-Küche, enthalten.

MCT-Öl wiederum ist quasi die „hochdosierte“ Form von Kokosöl und enthält etwa sechsmal mehr Caprylsäure und Caprinsäure. Im Vergleich mit Kokosöl werden beim Verzehr von MCT-Öl schneller Ketone gebildet, und diese versorgen uns im Fettstoffwechsel mit Energie.

Mittelkettige Fettsäuren werden anders verstoffwechselt als lang- oder kurzkettige Fettsäuren und können vom Körper quasi nicht als Fett eingelagert werden. Sie werden direkt zur Leber transportiert, kurbeln den Stoffwechsel an und helfen bei der Fettverbrennung und so beim Abnehmen.

Positive Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden

MCTs unterstützen das Sättigungsgefühl und sind daher ein gutes Nahrungsergänzungsmittel für alle, die sich kohlenhydratarm ernähren und die Ketose bzw. Fettverbrennung beschleunigen und unterstützen möchten. Zudem dämpfen sie das Hungergefühl und sorgen für eine höhere Leistungsfähigkeit.

Viele Menschen berichten auch, dass sie sich fitter und erholter fühlen.

Um von allen positiven Effekten zu profitieren, muss man mindestens 3 Esslöffel MCT-Öl am Tag zu sich nehmen. Einen „Abnutzungseffekt“ scheint es, auch bei langer Anwendung, nicht zu geben.

Verschiedene Studien, die über die Auswirkungen von MCT-Öl auf Mensch und Tier durchgeführt wurden, zeigen, dass es die Thermogenese erhöht und außerdem dafür sorgt, dass Körperfett abgebaut wird.

Wer sich jedoch kohlenhydratreich ernährt und MCT-Öl als Nahrungsergänzung nutzt, kann zwar jeweils kurzfristig von den Auswirkungen profitieren, am sinnvollsten und umfassendsten ist der Einsatz jedoch während kohlenhydratarmer Ernährung zur Unterstützung und Vertiefung der Ketose.

Auch ein positiver Effekt von MCTs auf den Darm konnte nachgewiesen werden. So hat Caprylsäure eine antimykotische Wirkung und wird daher medizinisch auch bei Candida Albicans eingesetzt.

Aktuell werden Untersuchungen mit Alzheimer- und Parkinson-Patienten durchgeführt, denn auch hier scheinen mittelkettige Triglyceride eine durchaus positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf zu haben.

In den letzten Jahren hat sich die Verfügbarkeit von MCT-Öl stark verändert. Gab es bis vor einiger Zeit nur ein, zwei große Marken, die die Produkte speziell für Sportler anboten, gibt es mittlerweile im Internet eine Vielzahl an Marken und Produkten zu unterschiedlichsten Preisen.
 
Weitere ausführliche Informationen über MCT-Öl erhalten Sie hier. 

Exogene Ketone: Ketonsalze und Ketonester

Exogene Ketone sind erst seit kurzem auch im deutschsprachigem Raum bekannt, länger gibt es sie im Hochleistungssportler-Bereich bereits in den USA. Doch über Amazon oder bestimmte Sportlershops kann man die Produkte auch in Deutschland erhalten. Der große Player ist hierbei die Marke „Ketosports“, die Ketonsalze und Ketonester in verschiedenen Formen vertreibt.

Es gibt verschiedene Ketonkörper – Aceton, Beta Hydroxybuttersäure (BHB) und Acetoacetat. Diese können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so auch das Gehirn kontinuierlich in Ketose mit Energie versorgen.

Im Unterschied zu MCT-Öl sind in Nahrungsergänzungsmitteln, die Ketonsalze enthalten, die Ketone bereits verfügbar, sie müssen nicht erst vom Körper selbst gebildet werden.

Man befindet sich also direkt in Ketose bzw. verstärkt diese mit Hilfe von außen unmittelbar. Der Zustand hält laut Hersteller nach dem Verzehr von Ketonsalzen etwa 2,5 bis 3 Stunden an. So können beispielsweise Menschen, die sich am Anfang einer Nahrungsumstellung befinden, schneller in Ketose kommen, Hungergefühle dämpfen und ihrem Körper eine Art „Schubs“ in Richtung Ketose geben.

Doch die durch exogene Ketone erreichte Ketose ist dennoch eine „Fake“-Ketose, das bedeutet, dass der Körper keine "Eigenleistung" dafür aufbringen muss und auch viele positive Effekte der selbst erwirkten Ketose nicht auftreten. So wurde beispielsweise bei Epileptikern festgestellt, dass diese dennoch am meisten von einer Ernährungsumstellung profitieren. MCTs zumindest konnten diese nicht ersetzen.
Sich selbst dauerhaft in den Fettstoffwechsel manövrieren und Erkrankungen wie das metabolische Syndrom, Diabetes, Arteriosklerose etc. besiegen, gelingt nur über konsequente Ernährungsumstellung.

Für viele Menschen funktionieren Ketonsalze deutlich besser als MCT-Öl, sie bemerken einen klaren Unterschied. Dieser spiegelt sich jedoch auch im Preis. Die Produkte sind um ein vielfaches teurer als MCT-Öl. Interessant kann der Einsatz von Ketonsalzen auch für Frauen sein, die während Ihrer Menstruation trotz LCHF starke Blutzuckerschwankungen haben (Stichwort: Heißhungerattacken). Ketonsalze oder -ester können hier eingreifen und die Blutzuckerschwankungen dämpfen bzw. regulieren.

Der Hersteller Ketosports gibt an, dass die Einnahme von BHB den Sauerstoffverbrauch im Körper reduziert und dadurch weniger Sauerstoff für gleiche Leistung benötigt wird, was gerade Sportlern zu Gute kommt.

Aktuell gibt es Experimente mit Ketonestern, jedoch gibt es hier aktuell (Stand: Februar 2018) noch kaum marktreife Produkt. Diese sollen Menschen für mehrere Tage in Ketose versetzen, da sie vom Körper viel langsamer abgebaut werden als Ketonsalze.
Eine Ausnahme bildet das bereits erhältliche KetoCaNa mit Erdbeergeschmack. Es ist beispielsweise bei Amazon erhältlich. 

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