Low Carb High Fat gegen Fettleibigkeit?
Ernährungsumstellung statt kurzfristiger Diäten

Diäten helfen nicht dauerhaft

Wohl jeder Übergewichtige hat bereits Erfahrungen mit den klassischen Diätprogrammen gesammelt. Das Abnehmen mit stark reduzierter Kalorienzufuhr und fettarmem Essen funktioniert zwar, jedoch fühlt man sich meist schlapp, ist gereizt und hungert. Man hangelt sich von Mahlzeit zu Mahlzeit und muss ständig portionieren, abwiegen, rechnen, Tabellen vergleichen usw. Irgendwann bricht man die Diät wieder ab, weil dieser Zustand auf Dauer nicht aushalten ist. Am Ende hat man durch den sogenannten Jojo-Effekt mehr Kilos auf den Hüften als zuvor.

Blickt man sich in unserer Gesellschaft um wird schnell deutlich: fettarme, kalorienreduzierte Ernährung scheint nicht die richtige Lösung zu sein, denn unsere Bevölkerung ist so dick wie noch nie! Doch wie kann das sein? Das Kalorien-Prinzip ist doch einleuchtend: man verbraucht einfach mehr Kalorien als man zu sich nimmt und verliert an Gewicht, weil der Körper an seine Reserven geht. Und Fett hat schließlich doppelt so viele Kalorien wie Kohlenhydrate oder Eiweiß, also liegt es nahe, dieses zu meiden. Oder?

Problematisch: fettarme Diäten senken den Grundumsatz

Was bisher wenig bekannt ist: Wie unser Körper mit einzelnen Nahrungsmitteln umgeht hat viel mehr Bedeutung als die Anzahl der Kalorien. Nicht nur die Nährstoffdichte hat hier eine hohe Gewichtung, sondern auch die Kombination verschiedener Lebensmittel.

Besonders problematisch ist, dass der Grundumsatz des Menschen durch fettarme Ernährung sinkt. Der Grundumsatz ist der Bedarf an Kalorien, den ein Mensch in Ruheposition, also ohne jegliche körperliche Aktivität, braucht. Er gibt die Menge an, die für die Grundversorgung von z.B. Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel, Körpertemperatur usw. benötigt wird. Da der Körper durch klassische Diäten nicht genügend Energie bekommt, muss er seinen Grundumsatz reduzieren. Er senkt z.B. die Körpertemperatur, schränkt die Hormonproduktion ein uvm. So ist der Grundumsatz nach der Diät plötzlich niedriger als zuvor. Dies hat wiederum zur Folge, dass alles, was künftig zugeführt wird und über dem vom Körper neu festgelegten Grundumsatz liegt, als überschüssige Energie betrachtet und in den meisten Fällen eingelagert wird. Vielen ist dieser Zustand bekannt als Jojo-Effekt.

Fett macht nicht fett!

Wie bereits erwähnt hat Fett mit 9,3 kcal zwar mehr als doppelt so viel Kalorien wie Eiweiß oder Kohlenhydrate, jedoch sättigt es sehr gut und langanhaltend. Es entfallen bei einer gesunden LCHF-Ernährung also die ständigen Zwischenmahlzeiten, die neben den Hauptmahlzeiten zu Buche schlagen. Mit LCHF verbraucht der Körper zugeführtes und körpereigenes Fett. Steht ihm allerdings wie bei der herkömmlichen Ernährung auch genug Energie in Form von Kohlenhydraten zur Verfügung, wird er diese immer bevorzugen und das Fett einlagern.

Kohlenhydrate sind in erster Linie Energielieferanten. Fette und Proteine dagegen liefern nicht nur Energie, sondern werden auch noch für zahlreiche andere Prozesse verwendet:
  • Baustoffe für Zellen
  • wichtig für die Herstellung von Hormonen und Enzymen
  • Träger fettlöslicher Vitamine

Fette können vom Körper für weit mehr Zwecke herangezogen und verwertet werden als Kohlenhydrate.

Low Carb High Fat – was muss ich beachten?

Eine LCHF-Ernährung mit gesunden Fetten kann in vielen Fällen zum gewünschten Gewichtsverlust führen ohne zu hungern, wenn Sie folgende Dinge beachten:
 
  • Wechseln Sie erst nach ausreichender Vorbereitung auf eine gesunde LCHF-Ernährung.
  • Meiden Sie größere Mengen an Low Carb-Brot, Desserts, etc. und künstliche Zusatzstoffe
  • Seien Sie sparsam bei der Verwendung von Süßstoffen
  • Schaffen Sie sich eine angenehme Atmosphäre beim Essen und nehmen Sie sich etwas Zeit für Ihre Mahlzeit. Essen Sie langsam und kauen Sie gut, denn ein Sättigungsgefühl setzt im Durchschnitt ca. 20 Minuten nach der Nahrungsaufnahme ein, egal in welchem Tempo Sie essen. Wenn Sie schnell essen, essen Sie mehr als Sie eigentlich benötigen.
  • Essen Sie reichlich Ballaststoffe in Form von Gemüse.
  • Essen Sie nährstoffdichte, sättigende Lebensmittel statt leerer Kalorien.
  • Trinken Sie reichlich Wasser.
  • Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung

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